Fach:
Informations- und Kommunikationstechnik

Kurzbezeichnung im Stundenplan:
IKT

Fachschule(n):
Elektrotechnik – Datenverarbeitungstechnik (FSDV)

Kategorie:
Berufsspezifischer Teil

Prüfungsfach laut Anlage 1 zu  5 Abs. 1 FSVO:
FSDV: nein

Das praxisorientierte Fach „Informations- und Kommunikationstechnik“ findet stark verzahnt mit dem Unterricht im Fach „Betriebssysteme und Netzwerke“ statt.

Didaktisches Prinzip: Der Gesamtunterricht ist durch eine gemeinsame Säule gekennzeichnet: Netzwerke. Sie werden in der Theorie durch Schichtenmodelle dargestellt. Einerseits werden im Unterricht die Modelle von oben durch Betriebssysteme auf verschiedenen Netzknoten (Server, Clients, Router, Switches usw.) betrachtet, während die Netzwerktechnik die Schichtung von unten ausgehend bearbeitet. Ein funktionierendes Netz besteht aus der fehlerfreien Zusammenarbeit der benachbarten Schichten und ist somit nur im Gesamtzusammenhang zu begreifen. 

Dazu werden im Unterricht im Prinzip zwei ineinandergreifende Blickrichtungen von technischen Übertragungssystemen erörtert:

Im Teil "Signalverarbeitung" des Faches Informations- und Kommunikationstechnik geht es um die Übertragungstechnik von Signalen über Kupfer- und Glasfaserleitungen sowie über Funkstrecken. Dabei werden sowohl die physikalischen Grundlagen (wie z. B. Übertragungsgeschwindigkeiten, Modulation, Dämpfung) wie auch die Codierung der Daten zur sicheren Übertragung vermittelt.
Ein Teil dieser Inhalte findet im Rahmen der "Bildungsinitiative Networking" statt - siehe unten).

Zur inhaltlichen Struktur der Signalverarbeitung:

• Grundlagen der analogen und digitalen Informationsübertragung
• Modulationsverfahren:
  AM, PAM, PCM, DPCM, ADPCM sowie FSK, PSK, QPSK, OPQSK
• Multiplexverfahren:
  • Raum-, Frequenz-, Zeitmultiplex
  • ATM, WDM, CDWM, DWDM;  CDM, CDMA

• Übertragungsmedien: Cu-Leitungen, Lichtwellenleiter
• Übertragungsverfahren / Datenkommunikationsnetze:
  • Funkübertragungstechnik: Mobilfunk, Satellitenfunk, Richtfunk
  • Powerline Communication (D-LAN)
  • Ethernet-Varianten mit CSMA/CD, TBEB usw.

• Elektrische Datenübertragungsparameter:
  Dämpfung, NEXT, FEXT, ACR, ELFEXT, PS-Werte, NVP, ReturnLoss usw.

Im Teil „Datenübertragungstechnik“ geht es im Wesentlichen darum, auf welche Weise Daten und Informationen zwischen technischen Systemen ausgetauscht werden können. Grundlage dazu bilden die verschiedenen Protokolle, die in der Netzwerktechnik eingesetzt werden. Einen großen Anteil nimmt dort das Internet-Protokoll in den Versionen 4 und 6, dazugehörige Transportprotokolle (UDP, TCP) und Hilfsprotokolle (ICMP) und letztlich eine Auswahl der wichtigsten Dienstprotokolle (z.B. HTTP, FTP, POP3, IMAP, SMTP, DNS usw.) ein.

Diese werden auch „live“ mitgeschnitten und analysiert (z.B. mit Whireshark). Mit einer virtuellen Entwicklungsumgebung (Packet Tracer) und mit echten Routern und Switches lernen die Fachschüler, auch umfangreichen Netzarchitekturen statisch und dynamisch zu konfigurieren und mit geeigneten Tools zu überprüfen.
Dieser Teil dieser Inhalte findet im Rahmen der "Bildungsinitiative Networking" statt - siehe unten).

Der Unterricht findet in einem eigens für diese Zwecke eingerichteten interaktiven Laborraum statt.